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  • Spezialisierung auf Suchterkrankungen und deren Begleiterkrankungen, wie Burnout, Depression, Angststörungen, etc.
  • langjährig bewährtes Therapiekonzept
  • Deutlich überdurchschnittliche Personalbesetzung
  • BAR-zertifiziert durch den Fachverbund Sucht, letztmals 2020
  • Rund um die Uhr ein Arzt im Haus
  • 49 Einzelzimmer, 8 davon klimatisiert
  • zugelassenes Krankenhaus im Bereich der Entgiftung
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Außenansicht der MyWayBettyFord Klinik

Perspektiven der Alkohol- und Drogenabstinenz

Wer schafft es, wer hat es schwerer?

Bad Brückenau, April 2017 – Seit dem Jahr 2000 hat die Zahl der Personen, die aufgrund von alkoholbedingten Erkrankungen stationär behandelt wurden, laut Drogen- und Suchtbericht 2016 um 21,5 Prozent zugenommen. Die Entscheidung für eine Entziehungskur ist ein wichtiger erster Schritt. Viele Betroffene stellen sich jedoch die Frage, wie es danach weitergeht. Sie scheuen den Kampf um die Abstinenz, oft aus Angst oder Unwissenheit. Deshalb haben es sich die Therapeuten der My Way Betty Ford Klinik zur Aufgabe gemacht, über die Suchterkrankung und Wege aus der Abhängigkeit aufzuklären. Aus ihrer Erfahrung zeichnen sich bestimmte Indikatoren ab, die eine erfolgreiche posttherapeutische Abstinenz fördern.

„Wenn der Druck wieder einmal besonders stark ist, rufe ich meine beste Freundin an. Ihre Nummer ist als erste in meinem Handy gespeichert. Mit ihr zu reden hilft mir sehr. Sie kennt meine früheren Trinkmuster und ist für mich da.“ „Manchmal werde ich innerlich so unruhig, dann muss ich sofort eine Runde joggen, um mich abzulenken. Ich will nicht wieder zur Flasche greifen. Das ist hart, aber ich will es schaffen.“ Es gibt unterschiedliche Möglichkeiten und Verhaltensweisen, um nach einer Entziehungskur die Abstinenz aufrecht zu erhalten. Dennoch haben es manche Suchtkranke leichter als andere, dauerhaft von der Abhängigkeit los zu kommen. So ist zum Beispiel eine Abstinenz von Alkohol leichter zu erreichen und aufrecht zu erhalten als von Medikamenten. Die schlechteste Prognose haben hier illegale Drogen.

Statistisch belegt ist, dass Frauen im Anschluss an eine Entzugstherapie länger trocken oder clean bleiben als Männer. (1) Ein funktionierendes soziales Umfeld erhöht die Chancen dauerhafter Abstinenz. Wichtig sind Faktoren wie eine feste Partnerschaft, familiäre Unterstützung, Zugehörigkeit zu Vereinen oder auch religiösen Gemeinschaften. Stabilisierende Faktoren beinhaltet auch die Erwerbssituation. Dabei spielt weniger die Höhe des Einkommens eine Rolle, als vielmehr das Vorhandensein fester Tagesstrukturen und eines sozialen Netzes im Kollegenverbund. Der Suchtkranke hat eine klare Aufgabe, er muss Ziele erreichen, trägt Verantwortung und bekommt Anerkennung. Auch am Alter können Erfolgschancen statistisch belegt werden. Patienten über 49 Jahren zeigen eine deutlich bessere Reaktion auf die Therapie als jüngere Suchtkranke. (2)

Es versteht sich fast von selbst, dass das Durchhalten in der Therapie einen entscheidenden Einfluss auf die anschließende Abstinenz hat. Schafft es ein Patient, die Entgiftungs- und die Entwöhnungsphase zu beenden, gewinnt er gewöhnlich ein höheres Verständnis für die eigene Suchterkrankung. Er lernt in dieser Zeit, seine eigenen Verhaltensmuster zu verstehen, und untersucht mit dem Therapeuten, wo die Erkrankung herkommt und wie sie aufrechterhalten wird. Das erhöht die Chancen auf eine erfolgreiche Abstinenz. Die Rückfallprophylaxe am Ende der Therapie schult besonders den Umgang mit Alltagssituationen und den Verlockungen in schwierigen Situationen. Fehlt diese Phase, ist auch das von Nachteil für eine konsequente Abstinenz. Aus diesem Grund ist die ausreichend lange und intensive Nachsorge nach einer stationären Behandlung ein wichtiges unterstützendes Element, sei es in Form einer ambulanten Psychotherapie oder der Teilnahme an Selbsthilfegruppen. Falls die Ursache der Sucht in einer Grunderkrankung liegt, muss diese unter Berücksichtigung der Abhängigkeit weiterbehandelt werden.

Begleitende Erkrankungen erschweren die posttherapeutische Abstinenz

Schwerwiegende Krankheitsbilder begleiten in vielen Fällen eine Suchterkrankung, als Vor- oder auch als Folgeschäden. Häufig liegen der Sucht Persönlichkeitsstörungen zu Grunde, wie zum Beispiel eine Borderline-Störung, oder zerebrale Vorschäden, wie Schlaganfall. Zu den Folgeschäden zählt unter anderem Alkoholdemenz. In diesen Fällen haben das Konzentrationsvermögen und die Gedächtnisleistung bereits so sehr gelitten, dass diese Patienten für eine Entzugstherapie nicht mehr gut erreichbar sind. Ein Erfolg ist hier also nur eingeschränkt zu erwarten.

So genannte Achse-1-Störungen sind die häufigste Ursache für eine Sucht. Dazu zählen bipolare Depression, manische Depression und Psychosen. Unter einer begleitenden psychiatrischen Erkrankung gestaltet sich die Entzugstherapie erfahrungsgemäß sehr viel schwieriger, da mit Instabilitäten durch die zu Grunde liegende Erkrankung zu rechnen ist. Im Gegensatz dazu haben posttraumatische Belastungsstörungen eine etwas bessere Prognose. Wenn das ursprüngliche Trauma aufgelöst ist, steigen die  Erfolgsaussichten für diese Patienten. In der My Way Betty Ford Klinik leiden eine nicht unerhebliche Anzahl der Patienten an einer unterliegenden Persönlichkeitsstörung. Der Verlauf der stationären Behandlung hat ebenfalls signifikanten Einfluss auf die nachfolgende Abstinenz. Kliniken mit einem integrativen und multimodalen Therapieansatz und mit einer höheren Therapiedichte, wie zum Beispiel die My Way Betty Ford Klinik mit täglichen Einzel- oder Gruppengesprächen, können bei gleicher Dauer eine höhere Erfolgsquote belegen als Einrichtungen mit einem geringeren Betreuungsanteil. Außerdem erleichtert das engmaschige Angebot vielen Patienten, die Therapie durchzuhalten, indem sie mehr Bindung aufbauen.

Jedes weitere Fortschreiten der Suchterkrankung verschlechtert darüber hinaus die Prognose. Ein Rückfall zeigt zunächst, dass bestimmte Lernschritte im Ausüben der neuen Verhaltensmuster noch nicht ausreichend gefestigt sind und die alten Mechanismen noch wirken. Deshalb sollte er unbedingt Anlass sein, sich umgehend erneut in professionelle Hände zu begeben, um eine Rückkehr in die Sucht abfangen zu können. Dennoch werden die Erfolgschancen einer Entwöhnungsbehandlung mit jedem Rückfall geringer. Diese Härtefälle zeigen zunehmend negative, die Sucht aufrechterhaltende Verhaltensweisen.

Dennoch gilt für jeden Suchtkranken: Niemand ist der Abhängigkeit komplett ausgeliefert, auch wenn es so scheinen mag. Das allein ist der beste Grund, sich professionelle Hilfe zu suchen. Die Erfahrung zeigt: je früher, desto besser.

Quellen:

(1) Fischer, Kemann: „Katamnese“, Fachkliniken für Drogen-Rehabilitation 2009, Sucht aktuell 3/2012

(2) Deutsche Rentenversicherungsträger 2014, veröffentlicht 2015.

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