Wie lässt sich die Dauer des Entzugs von Cannabis verkürzen?
Viele Cannabis-Konsumenten denken, dass die Wirkung von THC keine starke Abhängigkeit auslösen kann. Deshalb probieren einige einen sogenannten „kalten Entzug“. Das bedeutet, dass sie von jetzt auf gleich mit dem Kiffen aufhören. Gerade diese Entzugsmethode ist aus medizinischer Sicht am wenigsten zu empfehlen.
Risiken eines kalten Entzugs ohne medizinische Begleitung
Insbesondere bei Langzeitkonsumenten und Jugendlichen können die psychischen und körperlichen Entzugserscheinungen bei einem kalten Entzug gravierend sein. Teilweise kann sich sogar eine Cannabis-Psychose ausbilden. Darüber hinaus ist das Risiko für einen Rückfall gewaltig. Dadurch können sich Entzugsversuche über Jahre hinziehen, ohne dass tatsächlich mit dem Kiffen aufgehört wird.
Linderung von Symptomen bei professionellem Entzug
Deutlich empfehlenswerter ist bei THC ein stationärer Entzug in einer qualifizierten Suchtklinik. Hier entziehen die Konsumenten unter ärztlicher Aufsicht. Die medizinische Überwachung erlaubt es, mögliche Entzugserscheinungen mithilfe der passenden Medikation auf ein Minimum zu reduzieren.
Gleichzeitig beginnt direkt mit der Entgiftung eine erste therapeutische Aufarbeitung der Sucht. Besonders empfehlenswert sind Entzugsprogramme, bei denen Entgiftung und Entwöhnung aneinandergekoppelt sind. Im Rahmen einer derart intensiven, mehrwöchigen Therapie können die Suchtkranken sich von der Droge lösen und gleichzeitig der Ursache ihrer Erkrankung auf den Grund gehen.
Eventuelle Begleiterkrankungen wie z. B. Depressionen oder Ängste, aber auch Mehrfachabhängigkeiten, können unmittelbar mitbehandelt werden. So werden die Betroffenen umfassend auf ein Leben ohne Cannabis vorbereitet. Erfahrungsgemäß ist dieses Entzugskonzept besonders erfolgreich, denn die Rückfallquote ist gering. Dadurch verkürzt sich auch die Entzugsdauer insgesamt.