Crack-Entzug

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Aktualisiert am: 13.06.2022
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Crack-Entzug: alles Wichtige in 30 sec.

  • Crack ist eine Sonderform von Kokain, die einen äußerst schnellen, intensiven Rausch verursacht.
  • Ein Entzug setzt sich aus Entgiftung, Entwöhnung und ambulanter Nachsorge zusammen.
  • Während des Entzugs können körperliche und psychische Entzugssymptome auftreten.
  • In einer Entzugsklinik lassen sich die Begleiterscheinungen auf ein Minimum reduzieren.
  • Bei einem kalten Crack-Entzug besteht eine hohe Rückfallgefahr.
  • Die Dauer des Entzugs ist individuell verschieden, beträgt jedoch meist mehrere Wochen.
Inhalt

Von der Droge Crack langfristig loskommen

Anders als die USA, wurde Deutschland bislang noch von der sogenannten Crack-Epidemie verschont. Noch im Jahr 2001 war allenfalls von lokal begrenzten Hotspots die Rede 1. Mittlerweile wandelt sich das Bild: Allein in den Jahren 2019/2020 starben mehr als 200 Menschen am Konsum von Crack/Kokain bzw. an den Folgen eines Mischkonsums mit anderen Drogen 2.

Aus diesen alarmierenden Zahlen lässt sich vor allem eine Schlussfolgerung ziehen: Crack ist alles andere als harmlos und wer die Kokain-Sonderform regelmäßig konsumiert, sollte schnellstmöglich einen Entzug machen. Dadurch lässt sich nicht nur eine Vergiftung mit Todesfolge abwenden – auch langwierige Folgeschäden durch den Konsum werden auf diese Weise unterbunden. Doch wie genau sieht ein Crack-Entzug eigentlich aus und wie belastend ist er für die Suchtkranken? Der nachfolgende Beitrag liefert alle wichtigen Informationen.

Was ist ein Crack-Entzug?

Der Entzug umfasst die körperliche Entgiftung sowie die psychische Entwöhnung von der Droge. In den meisten Fällen geht der Entzug mit einer Vielzahl an körperlichen und/oder psychischen Entzugserscheinungen einher. Suchtkranke, die in einer Klinik entziehen, profitieren von größeren Erfolgsaussichten sowie weniger belastenden Entzugssymptomen.

Warum sollte man einen Crack-Entzug durchführen?

Crack gehört zu den rauscherzeugenden Substanzen mit erhöhtem Abhängigkeitspotential. Das bedeutet, dass die Droge intensiv auf die chemische Balance des Gehirns einwirkt und dort zu langfristigen strukturellen Veränderungen führt – einige davon sind nicht mehr rückgängig zu machen. Auch für den restlichen Körper sowie die Psyche hat der Konsum Folgen.

Mögliche direkte Konsumnebenwirkungen

  • Krampfanfälle
  • Bewusstseinsstörungen
  • Persönlichkeitsveränderungen und Wahnvorstellungen
  • Bluthochdruck oder Blutdruckabfall
  • Herzinfarkt

Typische Folgeschäden des Crackkonsums

Mit jeder Dosis, die Suchtkranke einnehmen, erhöht sich das Risiko für schwerwiegende Folgeschäden. Noch schlimmer wird es nur, wenn Betroffene einen Mischkonsum pflegen – im Zusammenspiel mit Heroin (Speedball), Alkohol, Crystal Meth oder Ecstasy kann das Risiko für lebensgefährliche Folgeschäden stark steigen 3.

  • Schwächung des Immunsystems und der inneren Organe
  • Gewichtsverlust
  • Zahnschäden und „Cracklunge“
  • Schlafstörungen
  • Impotenz
  • Konzentrationsstörungen
  • Depressionen und Angststörungen
  • Kokainpsychose

Wie sieht ein vollständiger Crack-Entzug aus?

Ob Crack, Kokain, Freebase, Heroin oder ein anderes Suchtmittel – um sich langfristig aus der Abhängigkeit zu lösen, genügt es nicht, einfach mit dem Konsum der Droge aufzuhören. Stattdessen sollte jeder Suchtkranke ein vollständiges Entzugsprogramm durchlaufen. Dieses besteht aus drei Phasen:

Entgiftung

In dieser Phase setzt der Konsument die Droge ab bzw. hört auf, diese zu konsumieren. Der Körper wird dabei in den Ausnahmezustand versetzt, weil er sich an die Wirkung des Rauschmittels gewöhnt hat. Er reagiert mit teilweise heftigen Entzugserscheinungen, die so lange andauern, bis die psychoaktive Substanz sowie etwaige Metaboliten abgebaut wurden.

Entwöhnung

Genauso wie Kokain oder Heroin erzeugt die Wirkung von Crack eine psychische Abhängigkeit – diese lässt sich nicht einfach überwinden, indem Betroffene aufhören, die Droge zu konsumieren. Schon kurze Zeit nach der letzten Einnahme manifestiert sich ein scheinbar unstillbares Verlangen, das sogenannt Craving.

Dieses Craving bedeutet ein enormes Rückfallrisiko. Suchtkranke müssen deshalb lernen, wie sie mit dem Suchtverlangen umgehen – neue Strategien und Verhaltensweisen können dabei helfen. Auch die Ursachen der eigenen Abhängigkeit aufzuarbeiten ist elementar, um die Erkrankung langfristig hinter sich zu lassen. Schließlich gibt es viele unterschiedliche Gründe, die Süchtige immer wieder zum Crackkonsum motivieren 4. All diese Schritte finden in der Entwöhnung statt.

Nachsorge

Wer aus einer Drogensucht zurück in ein eigenständiges Leben kehren will, sollte sich vor allem in der Anfangsphase Unterstützung suchen. Mit der Hilfe niedergelassener Therapeuten oder den Experten von Suchtberatungsstellen und Selbsthilfegruppen lernen die Betroffenen auch im Alltag klarzukommen und nicht wieder rückfällig zu werden.

Was ist ein kalter Entzug von Crack?

Einen kalten Entzug durchzuführen, heißt, von jetzt auf gleich den Konsum der Droge zu unterbinden. Betroffene verzichten auf die Einnahme des Suchtmittels ohne Unterstützung durch einen Suchtmediziner. Dadurch sind sie bei auftauchenden Crack-Entzugserscheinungen auf sich allein gestellt. Für Körper und Psyche ist das eine extrem belastende Situation, die nur die wenigsten Betroffenen durchhalten. Die meisten Süchtigen werden schon nach kürzester Zeit rückfällig, da sie das starke Verlangen nach der Wirkung der Droge oder die Entzugserscheinungen nicht mehr aushalten. Ein weiteres Risiko: Der unbegleitete Entzugsversuch kann in Ausnahmefällen sogar lebensgefährlich sein.

Was ist ein warmer Entzug von Crack?

Ein warmer Entzug von Crack, Kokain oder anderen harten Drogen findet mit medizinischer Begleitung, vorzugsweise in einer spezialisierten Entzugsklinik statt. Die Konsumenten werden während der Entgiftung medizinisch-therapeutisch begleitet, sodass auf schwerwiegende psychische und/oder körperliche Entzugserscheinungen sofort entsprechend reagiert werden kann.

Parallel dazu werden belastende Entzugssymptome durch eine passende Medikation gelindert. Dadurch sinkt das Rückfallpotenzial für die Suchtkranken enorm – der Weg aus der Abhängigkeit gelingt deutlich leichter. Darüber hinaus werden die Patienten in einer Klinik nicht nur von der rauscherzeugenden Substanz entgiftet: Im besten Fall beginnt direkt nach der körperlichen Entgiftung eine umfassende psychische Entwöhnung. Bei qualifizierten Entzugsprogrammen sind Entgiftung und Entwöhnung von vornherein gekoppelt.

Welche Entzugserscheinungen sind bei Crack zu befürchten?

Während das eng verwandte Kokain vorrangig psychische Entzugssymptome auslöst, können bei einem Entzug von Crack durchaus auch körperliche Beschwerden auftreten. Die Art der Entzugssymptome sowie der Grad der Ausprägung hängen von verschiedenen Faktoren ab: Grundsätzlich ist davon auszugehen, dass die Nebenwirkungen stärker ausfallen, wenn Konsumenten schon länger von der Wirkung der Droge abhängig sind, wenn Begleiterkrankungen bestehen, wenn sich der Suchtkranke in einer schlechten körperlichen Verfassung befindet. Auch die Wahl der Entzugsform beeinflusst, welche und wie intensiv Symptome auftreten.

Körperliche Entzugssymptome bei Crack:

  • Bluthochdruck
  • Zittern und Zuckungen
  • Schüttelfrost
  • Juckreiz
  • Müdigkeit und Erschöpfung

Psychische Entzugssymptome bei Crack:

  • Schlafstörungen
  • Psychosen
  • Depressionen
  • Angststörungen
  • Suizidgedanken

Während die körperlichen Entzugssymptome bei Crack und Kokain meist nicht lebensgefährlich sind, können sich die psychischen Begleiterscheinungen in Form von depressiver Verstimmung und Suizidgedanken als riskant erweisen 5. Aus medizinischer Sicht ist deshalb bei Suchtpatienten eine engmaschige Kontrolle zu empfehlen – gerade deshalb wird von einem kalten Entzugsversuch dringend abgeraten.

Wie lange dauert ein Crack-Entzug?

Wie lange es dauert, bis Suchtkranke nach Beendigung des Crackkonsums wieder ein eigenständiges Leben führen und der Drogensucht für immer den Rücken zukehren können, ist individuell verschieden. Wie stark das Rauschmittel vor dem Entzugsversuch konsumiert wurde, die Höhe der Abstinenzmotivation, ein stabiles familiäres und soziales Umfeld, aber auch etwaige Begleiterkrankungen können die Entzugsdauer verlängern oder verkürzen. Grundsätzlich ist jedoch davon auszugehen, dass ein vollständiger Entzug mehrere Wochen andauern kann.

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    Quellenangaben

    1 „Crack-Konsum: Regionales Problem“, In: Dtsch Arztebl 2001; 98(37): A-2308 / B-1998 / C-1858, https://www.aerzteblatt.de/archiv/28595/Crack-Konsum-Regionales-Problem (Datum des Zugriffs: 17.02.2022)

    2 Der Beauftragte der Bundesregierung für Sucht- und Drogenfragen, „Rauschgifttote nach Todesursachen 2020 (Länderabfrage)“, https://www.bundesdrogenbeauftragter.de/presse/detail/zahl-der-an-illegalen-drogen-verstorbenen-menschen-waehrend-der-coronapandemie-um-13-prozent-gestiegen/ und https://www.bundesdrogenbeauftragter.de/assets/Presse/2021/CDR_2020_Bula_Rauschgifttote_nach_Todesursachen_-_Veränderung_2019-2020.pdf (Datum des Zugriffs: 17.02.2022)

    3 Deutsche Hauptstelle für Suchtfragen e.V. Faltblatt „Kokain, Crack & Freebase“, Auflage: 16.60.06.20 https://www.dhs.de/fileadmin/user_upload/pdf/Broschueren/Sucht-und-ihre-Stoffe_KOKAIN.pdf  (Datum des Zugriffs: 11.02.2022)

    4 Werse, Bernd et. al., 2018, „Crack in Frankfurt – Eine qualitative Untersuchung zum Alltag von Crack-Konsumentinnen und -Konsumenten“, Abschlussbericht, Einmaliges Zusatzmodul zum Monitoring-System Drogentrends (MoSyD), S. 18 ff., https://www.uni-frankfurt.de/75207922/Crack_in_Frankfurt_gesamt_Abschlussbericht.pdf (Datum des Zugriffs: 17.02.2022)

    5 MSD Manual Ausgabe für Patienten, „Kokain (Crack)“, https://www.msdmanuals.com/de-de/heim/spezialthemen/freizeitdrogen-und-rauschmittel/kokain (Datum des Zugriffs: 17.02.2022)

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