Alkoholentzug

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Aktualisiert am: 11.07.2023
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Alkoholentzug: alles Wichtige in 30 sec.

  • Ein Alkoholentzug besteht aus Entgiftung, Entwöhnung und Nachsorge.
  • Der Entzug sollte immer medizinisch-therapeutisch begleitet werden.
  • Es gibt stationäre, ganztägig ambulante und rein ambulante Entzugsmöglichkeiten.
  • Beste Aussichten auf langfristige Abstinenz verspricht die stationäre Therapie.
  • Ein stationärer Alkoholentzug kann als Alternative zu staatlichen Kliniken binnen 28 Tagen in einer privaten Klinik durchgeführt werden.
Inhalt

Was ist ein Alkoholentzug?

Unter einem Alkoholentzug versteht man die absichtliche und langfristig angelegte Loslösung vom chronischen Alkoholkonsum. In den meisten Fällen erfolgt der Alkoholentzug in einem medizinisch-therapeutisch begleiteten Setting und setzt sich aus Entgiftung, Entwöhnung und Nachsorge zusammen.

Einen Alkoholentzug, der ohne ärztliche Begleitung durchgeführt wird, bezeichnet man als kalten Entzug. Dieser ist durch eine hohe Abbruch- und Rückfallquote gekennzeichnet und kann mitunter (lebens-)gefährliche Entzugserscheinungen hervorrufen.

Warum sollte man einen Alkoholentzug durchführen?

In Österreich gelten 5 Prozent der erwachsenen Bevölkerung ab 15 Jahren als alkoholabhängig, rund 1 Million Österreicher leben zusätzlich mit einem problematischen Trinkverhalten1. Auf Dauer führt ein chronisch hoher Konsum von Alkohol zu Schäden an Körper und Psyche. Ein rechtzeitiger Alkoholentzug ist daher enorm wichtig, um das Risiko der nachfolgend genannten, potenziellen Folgeschäden zu verringern:

Körperliche Auswirkungen

Ein kontinuierlich hoher Alkoholkonsum erhöht das Risiko für Krebserkrankungen und schwere organische Schäden, wie zum Beispiel eine Leberzirrhose. Darüber hinaus verursacht Alkohol Hirnschäden und beeinträchtigt die Gedächtnis- und Aufmerksamkeitsspanne2.

Folgen für die Psyche

Langfristig kann eine Alkoholsucht auch psychische Begleiterkrankungen wie Angsterkrankungen, Schizophrenie oder Depressionen hervorrufen3.

Soziale Schwierigkeiten

An Alkoholsucht erkrankte Menschen und ihre Familien leiden oft sehr unter der Krankheit. Es drohen Jobverlust, soziale Isolation und Absturz. Mit einem Alkoholentzug lassen sich diese Folgen verhindern.

Wann ist der beste Zeitpunkt für einen Alkoholentzug?

Je eher desto besser, da einige Schädigungen nicht reversibel sind. Umso wichtiger ist es, das eigene Alkoholproblem möglichst frühzeitig anzugehen. Denn je kürzer die Alkoholabhängigkeit andauert, umso einfacher kann die Suchtspirale durchbrochen werden. Generell gilt: Für einen Alkoholentzug ist es nie zu spät – und auch nie zu früh.

 

Alkoholkonsum hat immer Folgen

Studien haben gezeigt, dass schon der einmalige Konsum von Alkohol zu Veränderungen in den Nervenzellen des Gehirns führen kann, die langfristig eine spätere Alkoholsucht fördern können4. Viele Menschen, die ein problematisches Trinkverhalten an den Tag legen, schätzen ihren Alkoholkonsum leider falsch ein.

Viele Folgen sind reversibel, aber nicht alle

Es existieren viele Studien, die belegen, dass Körper und Psyche sich auch nach einer langjährigen Alkoholabhängigkeit in vielen Bereichen regenerieren können. So kann sich beispielsweise eine Fettleber wieder vollständig zurückbilden5. Leider gibt es auch Schädigungen, die bleiben.

Wie läuft ein Alkoholentzug ab?

Eine Alkoholsucht entwickelt sich meist über viele Jahre hinweg und führt zu langfristigen Veränderungen im Gehirn. Der Kontrollverlust über den eigenen Alkoholkonsum ist eines der wesentlichen Merkmale der Abhängigkeit. Entsprechend lässt sich die Sucht nicht einfach mit bloßer Willensstärke bezwingen.

Entscheidung, mit dem Trinken aufzuhören

Der Wille, mit dem Trinken aufzuhören, ist der erste und wichtigste Schritt für einen erfolgreichen Alkoholentzug. Die Motivationsphase gilt als erste Hürde auf dem Weg aus derAlkoholabhängigkeit. Hieran schließen sich die Phasen Entgiftung und Entwöhnung an.

Entgiftung im Alkoholentzug

Alkohol ist ein Rauschmittel, das eine körperliche Abhängigkeit hervorruft. Deshalb beginnt ein Alkoholentzug immer mit einer Entgiftung. In dieser Phase wird der

Alkoholkonsum von jetzt auf gleich auf null reduziert. Das kann für die Suchtkranken eine große Herausforderung darstellen: Viele Alkoholiker leiden in der Folge unter körperlichen und/oder psychischen Entzugserscheinungen. In einer spezialisierten Suchtklinik können diese

mithilfe von Medikamenten und weiteren Therapien gelindert werden. Die Entgiftung ist meist nach wenigen Tagen abgeschlossen.

Entwöhnung im Alkoholentzug

Die Entwöhnung schließt sich bei einem Alkohol-Entzug im Idealfall direkt an die Entgiftung an. Im Fokus steht eine Kombination aus psycho- und soziotherapeutischen sowie psychosozialen Interventionen, die laut der S3 Leitlinie zu Screening, Diagnose und Behandlung alkoholbezogener Störungen folgende Zielsetzungen haben6:

  • Änderungsbereitschaft und -kompetenz fördern
  • Bereitschaft zur Inanspruchnahme von Hilfeleistungen fördern
  • Kontakt zum regionalen Hilfesystem herstellen
  • psychische und somatische Folge- und Begleiterkrankungen behandeln
  • in eine weiterführende Rehabilitation vermitteln

Im Kern geht es hierbei darum, dass der Patient lernt, wie er sich aus der psychischen Abhängigkeit löst. Indem Betroffene erkennen, welche Auslöser und Verhaltensmuster zu ihrer Erkrankung beigetragen haben, können sie Strategien entwickeln, um daran zukünftig etwas zu verändern. Dazu gehört, dass eventuelle Begleiterkrankungen mitbehandelt werden sollten. Die Entwöhnung ist ein wesentlicher Baustein, damit die Alkoholentzugstherapie langfristig tatsächlich wirkungsvoll sein kann.

Nachsorge nach dem Alkoholentzug

Auch wenn die Therapie erfolgreich war, ist es für Patienten mit einer Alkoholsucht immer wichtig, nach dem Entzug an einer ambulanten Nachsorge teilzunehmen. Hier werden die Erkenntnisse aus der Therapie gefestigt, es wird ein Netzwerk aufgebaut, bei dem man in Notsituationen Hilfe finden kann.

Denn wenngleich die Abstinenzmotivation nach dem Entzug hoch ist, geraten viele Betroffene früher oder später wieder in die Situation, dass sie das Suchtverlangen überkommt. Eine ambulante Psychotherapie oder die Teilnahme an Selbsthilfegruppen können dafür sorgen, dass die Betroffenen dem Verlangen standhalten können und nicht wieder mit dem Trinken beginnen.

Ambulant oder stationär – wie sollte ein Alkoholentzug stattfinden?

Grundsätzlich haben Menschen, die unter einer Alkoholabhängigkeit leiden und mit dem Trinken aufhören möchte, mehrere Möglichkeiten, einen Entzug durchzuführen. Dabei wird meist zwischen stationärem und ambulantem Setting unterschieden.

Ambulanter Alkohol-Entzug ist nicht zu empfehlen

Eine Entgiftung sollte immer stationär in einer Klinik oder unter strenger ärztlicher Aufsicht durchgeführt werden. Anderenfalls drohen lebensgefährliche Komplikationen wie zum Beispiel das Delirium tremens. Zudem ist bei einem ambulanten Entzug die Abbruch- bzw. Rückfallquote sehr hoch, da die Patienten mit ihrem Suchtverlangen und weiteren Entzugserscheinungen alleingelassen sind.

Stationärer Entzug von Alkohol minimiert Entzugserscheinungen

Ein stationärer Entzug ist für Menschen, die körperlich und psychisch von Alkohol abhängig sind und sich aus ihrer Sucht befreien möchten, in der Regel die beste Entzugsmöglichkeit. Hier werden sie für die gesamte Alkoholentzug-Dauer medizinisch-therapeutisch überwacht. Dank individueller Medikation werden Entzugserscheinungen auf ein Minimum reduziert – viele Betroffene sprechen deshalb auch von einem sanften oder leichten Alkoholentzug.

Qualifizierter Entzug in Privatklinik mit Kombination von Entgiftung und Entwöhnung

Noch besser sind die Voraussetzungen in einer qualifizierten Entzugsbehandlung, wie sie vor allem von Privatkliniken angeboten wird: Hier sind Entgiftung und Entwöhnung direkt aneinandergekoppelt, sodass Wartezeiten entfallen und Rückfallrisiken sinken. Erfahrungsgemäß ist diese Form des Entzugs von Alkohol nicht nur schneller (28 Tage), sondern auch erfolgreicher als alternative Behandlungskonzepte.

Wie sinnvoll ist ein kalter Alkoholentzug?

Von einem sogenannten kalten Entzug muss deutlich abgeraten werden. Patienten, die komplett ohne medizinische Begleitung, passende Alkoholentzug-Medikamente und begleitende Therapie entziehen wollen, setzen sich einem enormen Risiko aus. Nicht nur starke Entzugserscheinungen können Körper und Psyche überlasten – durch den Wegfall der Therapie besteht überdies ein hohes Rückfallrisiko, weil die Betroffenen ihre Alkoholsucht nicht richtig reflektieren und verstehen lernen. Es fehlen die benötigten Strategien, zudem bleiben eventuell bestehende Begleit- und Folgeerkrankungen ebenfalls unbehandelt.

Wartezeiten und Ihr Kontakt zur My Way Betty Ford Privatklinik in Deutschland

Teilweise bestehen in Österreich sehr hohe Wartezeiten, bis man einen Platz zur Entgiftung bekommt. Wenn Sie sich zu einem Entzug entschlossen haben, diesen auch selber zahlen würden und eine zeitnahe Behandlung in Deutschland eine Alternative für Sie ist, nehmen Sie Kontakt mit der privaten Entzugsklinik My Way Betty Ford Klinik in Deutschland auf. Hier bekommen Sie eine bewährte Behandlung, bei der Entzugssymptome durch Medikamente gelindert werden und ein vollständiger Entzug binnen 28 Tagen möglich ist. Wir bieten Ihnen:

  • ein langjährig bewährtes und zertifiziertes Therapiekonzept
  • die Entgiftung und Entwöhnung in einem Behandlungsschritt
  • maximale Diskretion und Anonymität durch Aliasnamen
Person steigt eine Treppe herauf und hält eine Fahne in der Hand. Auf einem Schild steht JA zum suchtfreien Leben.






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    Quellenangaben

    Quellenliste

    1 Österreichische Dialogwoche Alkohol „Zahlen & Fakten“, https://www.dialogwoche-alkohol.at/wissen/zahlen-fakten/ (Datum des Zugriffs: 09.11.2022)

    2 Soyka, Michael „Psychische und soziale Folgen chronischen Alkoholismus“, In: Dtsch Arztebl 2001; 98(42): A-2732 / B-2330 / C-2186, https://www.aerzteblatt.de/archiv/29088/Serie-Alkoholismus-Psychische-und-soziale-Folgen-chronischen-Alkoholismus (Datum des Zugriffs: 09.11.2022)

    3 ebd.

    4 Universität zu Köln “Schon ein Schluck Alkohol verändert das Gehirn“, Pressemitteilung vom 26.08.22, https://portal.uni-koeln.de/universitaet/aktuell/presseinformationen/detail/schon-ein-schluck-alkohol-veraendert-das-gehirn (Datum des Zugriffs: 09.11.22)

    5 Singer, Manfred et al. „Leberschädigung durch Alkohol“, In: PZ Pharmazeutische Zeitung, Ausgabe 23/2005, https://www.pharmazeutische-zeitung.de/inhalt-23-2005/titel-23-2005/ (Datum des Zugriffs: 09.11.2022)

    6 Federführende Fachgesellschaften: Deutsche Gesellschaft für Psychiatrie und Psychotherapie, Psychosomatik und Nervenheilkunde (DGPPN), Deutsche Gesellschaft für Suchtforschung und Suchttherapie e.V. (DG-SUCHT). Titel der Leitlinie: “Screening, Diagnose und Behandlung alkoholbezogener Störungen” Auflage/Version Datum: Dezember 2020, S. 71 Verfügbar unter: https://www.awmf.org/leitlinien/detail/ll/076-001.html Zugriff am (Datum des Zugriffs: 09.11.22)

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