Wie behandelt man eine Bromazepam-Abhängigkeit?
Wer unter Angstzuständen oder einer Schlafstörung leidet, sollte die hierfür verantwortlichen Ursachen in einer Therapie aufarbeiten und Medikamente lediglich als begleitende Unterstützung verwenden. Hierfür sprechen nicht nur die vielen Nebenwirkungen, die Bromazepam hervorrufen kann, sondern auch das Risiko einer möglichen Abhängigkeit. Dennoch verkennen viele Menschen, die Bromazepam oder anderen Benzodiazepine von ihrem Arzt verschrieben bekommen, jene Gefahren, die von diesen Substanzen ausgehen.
Sollte es zu einer Bromazepam-Abhängigkeit gekommen sein, helfen in der Regel nur eine Entgiftung und eine Entwöhnung in einer spezialisierten Suchtklinik. Obwohl viele Betroffene von einem Benzodiazepin-Entzug zurückschrecken, haben sie im Vergleich zu anderen Abhängigen die günstigste Entzugsprognose. So sind nach der Deutschen Hauptstelle für Suchtfragen e.V. auch nach ein halbes Jahr nach dem Medikamentenentzug rund zwei Drittel aller Patienten abstinent; die Spontanremission bei Langzeitkonsumenten ist jedoch äußerst niedrig.
Während des Bromazepam-Entzugs begleiten erfahrene Suchtmediziner die körperliche Entgiftung und verringern Schritt für Schritt die Dosierung des Präparats. Die Entzugssymptome werden durch die Umstellung auf Präparate mit kürzerer Halbwertszeit gelindert, sodass sich der Suchtkranke nach und nach an eine immer geringere Benzodiazepin-Konzentration im Körper bis hin zur vollständigen Abstinenz gewöhnen kann. Darüber hinaus werden die psychischen Suchtauslöser während der Entwöhnung therapeutisch aufgearbeitet und durch ein adäquates Problemlöseverhalten ersetzt. So werden Strategien erlernt, um mit möglichen Ängsten ohne medikamentöse Unterstützung fertig zu werden oder die Lebensfreude bei Depressionen mit Kreativtechniken gestärkt. Zurück im Alltag sollten die Therapieerfolge durch eine ambulante Nachsorge gefestigt werden.