Therapieziele setzen
Eine Alkohol-, Medikamenten- oder Drogensucht hinter sich zu lassen, kann nur Schritt für Schritt geschehen. Je nach Krankheitsgeschichte, geht es bei der Behandlung deshalb zunächst immer darum, den aktuellen Ist-Zustand zu definieren und ein Ziel für die Therapie festzulegen. Dabei ist eine Anpassung der Therapieziele jederzeit möglich und häufig sogar gewünscht. Schließlich sollen sich die Patienten nicht überfordert fühlen, sondern sich in ihrem eigenen Tempo an ein Leben ohne das Rauschmittel gewöhnen können.
Sucht verstehen und neues Verhalten erlernen
In Einzeltherapiesitzungen sowie Gruppentherapien setzen sich die Patienten mit ihrer Erkrankung auseinander und lernen die Ursachen sowie die Mechanismen ihrer Sucht näher kennen. Das geschützte Umfeld vor Ort sorgt dafür, dass sie diese Phase frei von äußeren Stressoren durchleben können und im Optimalfall beispielsweise der Streit mit dem Partner, die Sorge um den Job oder die Konflikte mit den Kindern die Suchtbehandlung gering oder nur bedingt negativ beeinflussen. Häufig raten Ärzte und Therapeuten dazu, in dieser Phase der stationären Behandlung wenig, sehr dosiert oder auch zeitweise keinen Kontakt zu Familie und Partnern zu haben.
In der My Way Betty Ford Klinik wird auf die psychotherapeutische Betreuung während der Entwöhnungsbehandlung ein besonders großer Schwerpunkt gelegt. Anders als in öffentlichen Psychiatrien warten auf die Suchterkrankten pro Woche jeweils fünf Einzel- und Gruppentherapien. Dank des verhaltenstherapeutischen Schwerpunkts trainieren abhängige Patienten alternative Lösungswege und Strategien für den Alltag nach der Sucht. Die Therapie psychischer Begleiterkrankungen erfolgt im Rahmen einer Doppeldiagnose-Behandlung.
Sobald der körperliche Entzug und die erste Entwöhnungsphase abgeschlossen bzw. überstanden sind, werden vorzugsweise auch Familienangehörige in die Therapie eingebunden. Diese können einen entscheidenden Einfluss auf den langfristigen Ausgang der Behandlung nehmen. Dieser Aspekt ist allerdings freiwillig und erfolgt nur auf Patientenwunsch.
Zusätzliche Therapieangebote annehmen
Die komplette Zeit in der Entzugsklinik dient dazu, dass die Suchtkranken neu lernen, wie positiv und schön das Leben ohne Alkohol, Medikamente oder Drogen sein kann. Hierfür stehen zusätzlich unterschiedliche Therapieangebote zur Verfügung. In der My Way Betty Ford Klinik zählen dazu u. a.:
- Kreativtherapien
- Bewegungstherapien
- Achtsamkeitstraining
- Entspannungstechniken
- Gedächtnistraining
- Fitness- und Sportangebote
Die Betroffenen können bei derartig breit aufgestellten Therapieangeboten und dem ganzheitlichen Therapiekonzept wieder zurück zu sich selbst finden und sich nicht nur vorübergehend von der Sucht ablenken, sondern dank neuer Ziele und Strategien lernen, dem Suchtdruck langfristig zu entkommen.
Ziele erreichen und festigen
Bevor die Suchttherapie komplett abgeschlossen wird, geht es darum, die erreichten Ziele und Ergebnisse durch eine Rückfallprävention zu festigen. Dabei kommen Strategien zum Einsatz, die eine Rückkehr ins normale Leben, in den Beruf oder in die Familie ermöglichen. Der Betroffene erfährt, wie er mit den neu erlernten Lösungsoptionen auf Stresssituationen reagieren kann. Zudem werden ihm Möglichkeiten an die Hand gegeben, um künftig mit ambulanten therapeutischen Angeboten auf der sicheren Seite zu bleiben.