Wie sieht eine erfolgreiche Alkoholsucht-Hilfe aus?
Ein adäquater Umgang mit dem Suchtgedächtnis und die Behandlung der psychischen Abhängigkeit sind daher die Dreh- und Angelpunkte einer Entzugstherapie. Schließlich ist ein abstinentes Leben nur dann möglich, wenn der Betroffene lernt, nicht jedem Trink-Impuls nachzugeben. Insgesamt besteht der Alkoholentzug aus drei einzelnen Behandlungsschritten:
Entgiftung
Während der Entgiftung wird der Körper durch konsequente Abstinenz komplett vom Alkohol und seinen Abbauprodukten entgiftet. Durch diesen Entgiftungsprozess reagiert der an Alkohol gewöhnte Organismus mit körperlichen Entzugserscheinungen (Entzugssyndrom), die von Patient zu Patient unterschiedlich stark ausgeprägt sind. Um möglichen gesundheitlichen Komplikationen frühzeitig entgegenwirken zu können, werden die Vitalfunktionen engmaschig überwacht. Das Entzugssyndrom kann durch Medikamente gelindert werden. Zudem wird Vitamin B1 substituiert, da alkoholkranke Menschen diesbezüglich oft einen Mangel haben. In der Regel wird ebenfalls protektiv ein Krampfschutz Medikament gegeben, da Krampanfälle leider ein mögliches Geschehnis während des Entzuges sind.
Entwöhnung
Auf die Entgiftung folgt die Entwöhnung, in der sich die betroffenen Frauen und Männer mit den seelischen Ursachen ihrer Alkoholkrankheit auseinandersetzen und alternative Lösungsstrategien zum Alkoholkonsum erlernen. Je nach Einrichtung erfolgt die Therapie in Einzel- und / oder Gruppengesprächen. Darüber hinaus stehen in vielen Kliniken ergänzende Therapieangebote zur Verfügung, um die auf Alkohol verengte Sicht der Suchtkranken auf andere Dinge zu lenken, beispielsweise durch Kreativ- oder Musiktherapien. Bestehen zusätzlich zur Alkoholabhängigkeit Begleiterkrankungen (Komorbiditäten) werden diese selbstverständlich mitbehandelt, und zwar physische und psychische Begleiterkrankungen.
Nachsorge
Da sich das Suchtgedächtnis bei einer Suchterkrankung dauerhaft etabliert hat, ist eine ambulante Nachsorge nach dem Entzug dringend erforderlich. Diese erfolgt üblicherweise durch den regelmäßigen Besuch eines Nachsorgetherapeuten, mit dem die Herausforderungen des Alltags besprochen werden können. Auch die Teilnahme an einer Selbsthilfegruppe wie den Anonymen Alkoholikern oder dem Blauen Kreuz ist empfehlenswert. Insgesamt ist es wichtig zu erkennen, dass das Suchtgedächtnis nur dann beherrscht werden kann, wenn man nicht in alte Verhaltensweisen zurückfällt.