Was ist eine Borderline-Persönlichkeitsstörung?
Für das Borderline-Syndrom gibt es verschiedene Namen. Heute spricht man in der Regel von einer emotional instabilen Persönlichkeitsstörung des Borderline-Typus. In der Vergangenheit aber waren auch Namen wie „Randpsychose“ oder „Pseudoschizophrenie“ für dieses Krankheitsbild geläufig. Dies zeigt bereits, wie vielseitig und schwer greifbar die Krankheit aus medizinischer Sicht ist. Tatsächlich dauert es oft Jahre, bevor die richtige Diagnose gestellt und die Borderline-Störung erkannt wird. Insbesondere wegen der vielen Komorbiditäten, d. h. Krankheiten, die gemeinsam mit dem Syndrom auftreten, wird es für Ärzte und Therapeuten häufig schwer, die zugrundeliegende Borderline-Persönlichkeit beim Patienten zu erkennen.
Typische Symptome, unter denen Menschen mit einer Borderline-Persönlichkeit leiden, sind eine hohe Instabilität der eigenen Gefühlswelt, die Unfähigkeit stabile und „gesunde“ Beziehungen zu den Mitmenschen zu führen sowie ein negatives Selbstbild. Häufig gehen die psychischen Symptome mit Handlungen einher, die impulsiv und entsprechend wenig kontrollierbar sind. Dazu gehören unter anderem
- Drogenmissbrauch (dazu zählen neben illegalen Drogen auch Alkohol und Medikamente)
- Riskante sexuelle Kontakte
- Gefahrenträchtige Autofahrten
- Selbstverletzungen
- Suizidversuche
Unbehandelt kann eine Borderline-Erkrankung auf lange Sicht zu einer starken Einschränkung der Lebenstüchtigkeit führen. Zudem steigt das Risiko eines suizidalen Verhaltens im Laufe der Zeit an. Auch das Auftreten von Folgeerkrankungen wie Depressionen, Angststörungen und Suchterkrankungen wird größer.