Zittern nach Alkohol

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Aktualisiert am: 25.11.2021
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Zittern nach Alkohol: alles Wichtige in 30 sec.

  • Charakteristisch für einen hohen Alkoholkonsum ist ein Muskelzittern in den Händen (Tremor), das schlimmstenfalls chronisch werden kann.
  • Das Zittern der Hände wird allerdings nicht nur durch Alkohol hervorgerufen, sondern kann auch durch andere Krankheiten entstehen.
  • Unabhängig von der Ursache ziehen sich beim Zittern gegensätzlich wirkende Muskelgruppen wiederholt rhythmisch zusammen.
  • Im Falle einer Alkoholsucht wird zwischen Haltetremor, Ruhetremor und Intentionstremor unterschieden.
  • Bei fortgeschrittener Alkoholsucht ist das Zittern ein ständiger Begleiter und kann nur durch einen Entzug & Abstinenz beendet werden.
  • Neben dem Entzug besteht die Therapie aus Vitamin B1-Gaben, einer ausgewogenen Ernährung und einer Physiotherapie.
Inhalt

Ursachen, Auswirkungen & Behandlung

Alkohol ist ein Zell- und Nervengift, das hierzulande zwar als Genussmittel regelmäßig von Millionen Menschen konsumiert wird, für den Körper und die Psyche jedoch etliche negative Folgen birgt. So können depressive Verstimmungen, Angstsymptome, schwere Leberschäden oder ein geschwächtes Immunsystem Alkoholikern das Leben schwer machen. Besonders charakteristisch für einen erhöhten Alkoholkonsum ist bei vielen Betroffenen das Zittern (Tremor) in den Händen, das sich im frühen Stadium der Krankheit noch zurückbilden, im fortgeschrittenen Verlauf jedoch schnell chronisch werden kann.

Was ist ein Tremor?

Hinter einem Tremor verbirgt sich das umgangssprachlich besser bekannte Muskelzittern. Dieses körperliche Phänomen zeichnet sich dadurch aus, dass Muskelgruppen, die eigentlich gegensätzlich wirken, sich rhythmisch wiederholt zusammenziehen. Viele Personen erleben dieses Muskelzittern als Folge ganz natürlicher Umstände – zum Beispiel, wenn sie frieren oder Angst haben. Ein Tremor kann jedoch auch als Symptom diverser Erkrankungen auftreten bzw. sich als essenzieller (ohne Ursache) Tremor isoliert manifestieren.

Vielfach wird das Händezittern oder -zucken automatisch mit einem Alkoholismus assoziiert. Diese Vorstellung ist aber zu kurz gegriffen, denn es gibt mehrere pathologische Formen des Tremors. Deshalb ziehen die behandelnden Mediziner verschiedene Informationen zur Diagnostik eines Tremors heran. Unterschieden werden kann das Phänomen anhand der betroffenen Körperpartien, der Situationen, in denen das Zittern auftritt, sowie der Stärke und Frequenz des Tremors. Grundsätzlich ist ein Hände-, Lippen- oder Augenlidzittern kein Symptom, das vernachlässigt werden sollte. Tritt es gemeinsam mit einem erhöhten Alkoholkonsum auf, empfiehlt es sich, schnellstmöglich einen Arzt aufzusuchen.

Welche Arten von Zittern nach Alkohol gibt es?

Im Wesentlichen gibt es verschiedene Arten von Zittern, die im Zusammenhang mit Alkohol festgestellt werden können. Besonders typisch ist das eher harmlose und sporadisch auftretende Zittern, das Betroffene beispielsweise nach einer durchzechten Nacht erleben. Daneben können die unkontrollierbaren Muskelkontraktionen aber auch als Entzugserscheinungen gedeutet werden, wenn bereits ein Alkoholismus vorliegt. In diesem Fall stellt sich eine Besserung der körperlichen Beeinträchtigung meist nur dann ein, wenn mehr Alkohol getrunken wird. Um das Zittern in den Händen unter Kontrolle zu bekommen, trinken zahlreiche Betroffene deshalb schon früh morgens das erste Bier. Daneben können bei Menschen, die große Mengen Alkohol trinken, weitere Abstufungen vorgenommen werden.

Was ist der Unterschied zwischen Haltetremor, Ruhetremor und Intentionstremor?

Wer in Folge seiner Alkoholkrankheit an unkontrollierbaren Muskelkontraktionen leidet, erlebt diese in der Regel als Ruhe-, Halte- oder Intentionstremor. Wie es der Name bereits sagt, tritt der Ruhetremor im Ruhezustand auf; bei einer bewegungslosen Position der Hände auf den Oberschenkeln oder einer Tischplatte ist das teilweise starke Zittern bereits mit bloßem Auge sichtbar. Häufig versuchen Alkoholiker diese Störung zu verbergen, indem sie ihre Hände fest aneinanderpressen, die Arme verschränken oder die Hände unter der Tischplatte verdeckt halten. Der Haltetremor macht sich dagegen bemerkbar, wenn die Betroffenen versuchen einen Gegenstand festzuhalten oder zu bewegen. Ein typisches Beispiel hierfür ist die Kaffeetasse, die Alkoholkranke nur unter schwersten Anstrengungen vom Tisch an den Mund führen können, ohne dabei etwas zu verschütten. Der Intentionstremor wiederum tritt vor allem in Bewegung auf. So wird das Ziel bei Halte- oder Greifpositionen nicht genau getroffen, weil das pathologische Zittern umso stärker wird, je weiter die Bewegung bereits ausgeführt ist. Insbesondere der Ruhe- und der Haltetremor sind für einen übermäßigen Alkoholkonsum bzw. einen Alkoholismus charakteristisch.

Welche Körperpartien sind vom Zittern nach Alkoholkonsum betroffen?

Wenn ein erhöhter oder chronischer Alkoholkonsum das unwillkürliche Zusammenziehen der Muskeln auslöst, können grundsätzlich sämtliche Körperteile und -bereiche betroffen sein. Bei einer schweren Alkoholvergiftung oder einem Delirium tremens können außerdem krampfartige Zustände wie bei epileptischen Anfällen auftreten, die schlimmstenfalls zum Tode führen können. Üblicherweise zeigen sich die Symptome nach einer leichteren Alkoholintoxikation oder als Folge körperlicher Entzugserscheinungen überwiegend in den Fingern und Händen. Ausweitungen auf die Zunge, die Augenlider oder den Kopf sind jedoch möglich. Besonders schwere Fälle leiden auch unter einem Arm- und Beintremor, so dass die Lebensqualität in diesem Stadium der Krankheit bereits gravierend eingeschränkt und die Folgen der Alkoholkrankheit unübersehbar sind.

Wann hört das Zittern nach Alkohol auf?

Suchtkranke, die regelmäßig größere Mengen Alkohol trinken, müssen sich daran gewöhnen, dass das Zittern im täglichen Leben zu einem ständigen Begleiter wird. In der Anfangsphase der Alkoholabhängigkeit verschwindet das lästige Muskelzucken zwar nach den ersten Gläsern Bier oder Wein, geht im fortgeschrittenen Verlauf aber nie mehr ganz zurück und kann nur noch durch einen Alkoholentzug und eine dauerhafte Abstinenz beendet werden. Bei Menschen, die nur hin und wieder „einen über den Durst trinken“ und am nächsten Tag mit zittrigen Gliedmaßen aufwachen, verschwinden die unangenehmen Begleiterscheinungen, sobald der Alkohol vollständig abgebaut und in dieser Zeit nicht erneut getrunken wurde.

Zittern nach Alkoholgenuss: Weshalb zittern die Hände nach Alkohol?

Der langfristige und schädliche Gebrauch von Bier, Wein und anderen alkoholischen Getränken rächt sich in der Regel immer. So treten psychische Störungen auf, das Gehirn kann Schaden nehmen und der Körper reagiert mit Magen-Darm-Störungen, Beschwerden im Herz-Kreislauf-System, Schlaflosigkeit, Übergewicht und anderen Folgen auf die Dauerbelastung. Warum genau alkoholische Getränke die auffälligen Muskelkontraktionen hervorrufen, ist bislang allerdings noch nicht hinreichend geklärt. Erste Hinweise deuten darauf hin, dass der riskante Alkoholkonsum zu Schädigungen in den Gehirnstrukturen führt, die für das Auftreten der Störung verantwortlich sind. Schuld daran sind vermutlich die sogenannten Katecholamine, eine Gruppe von Hormonen, die nach dem Alkoholkonsum freigesetzt werden.

Was hilft gegen Zittern nach Alkohol?

Wer an einem Abend zu tief ins Glas geschaut hat und am nächsten Tag mit den lästigen Begleiterscheinungen des Alkoholkonsums in Form eines Katers kämpfen muss, ist voraussichtlich von verschiedenen Symptomen betroffen:

  • Schwitzen
  • Kopfschmerzen
  • Übelkeit und Erbrechen
  • Angst und depressive Verstimmung
  • Müdigkeit und Gereiztheit

 

Genauso wie gegen die anderen Symptome einer Alkoholvergiftung, hilft auch gegen das Zittern nur eine ausgiebige Portion Erholung und Schlaf. Ausreichend Flüssigkeit trinken, nicht rauchen, dem Körper Ruhe gönnen und ausgewogene Kost zu sich nehmen – neben Bewegung und einer Wechseldusche aktiviert das die Selbstheilungskräfte. Der Alkoholabbau wird hierdurch allerdings nicht beschleunigt. Zudem sind die aufgezählten Maßnahmen keine eigentliche Behandlung der Alkoholschäden, sondern unterstützen den Körper lediglich bei der Regeneration. Helfen kann in Grunde nur ein moderater Alkoholkonsum oder noch besser, der vollständige Verzicht auf Alkohol.

Wie sieht die Therapie bei einem alkoholbedingten Tremor aus?

Ist der Alkoholkonsum bereits außer Kontrolle geraten und werden täglich mehrere Gläser Wein oder Liter Bier konsumiert, besteht die hohe Wahrscheinlichkeit, einen Alkoholismus entwickelt zu haben. In diesem Fall wird der Tremor höchstwahrscheinlich bestehen bleiben, solange der schädliche Konsum fortgesetzt wird. In vielen Fällen bildet sich der Tremor nur zurück, wenn ein umfassender Alkoholentzug stattfindet. Ist es bereits zu einem alkoholbedingten Schwund des Kleinhirns gekommen, besteht ein erhöhtes Risiko für ein dauerhaftes Zittern. Neben dem sofortigen und vollständigen Verzicht auf Alkohol sind die Zugabe von Vitamin B1, eine ausgewogene Ernährung und eine begleitende Physiotherapie sehr wichtig. Bei zahlreichen Alkoholkranken bessern sich die Symptome innerhalb eines Jahres oder verschwinden bestenfalls sogar ganz.

Aufgrund von Kontrollverlust und Craving (Suchtdruck) ist es für die Betroffenen allerdings nahezu unmöglich, allein vom Alkohol loszukommen. Stattdessen empfiehlt sich eine Entgiftung mit anschließender Entwöhnung in einer Alkoholentzugsklinik. Erfolgt die Therapie über die öffentlichen Kostenträger, wird die Entgiftung in einem Krankenhaus / Psychiatrie durchgeführt und die Entwöhnung zeitlich versetzt in einer Klinik für Suchtrehabiliation. In der Zwischenzeit besteht ein hohes Rückfallrisiko.

Ihr Kontakt zur My Way Betty Ford Privatklinik

Wir sind u. a. auf Patienten mit Alkoholsucht und weiteren physischen und psychischen Erkrankungen spezialisiert. Ein Tremor ist demnach nicht das einzige Leiden, welches mitbehandelt werden muss. Der Entzug selbst wird durch Medikamente erleichtert, so dass die Entzugssymptome nur in abgeschwächter Form auftreten. Wir bieten Ihnen konkret:

  • ein langjährig bewährtes und zertifiziertes Therapiekonzept
  • die Entgiftung und Entwöhnung in einem Behandlungsschritt
  • maximale Diskretion und Anonymität durch Aliasnamen
Person steigt eine Treppe herauf und hält eine Fahne in der Hand. Auf einem Schild steht JA zum suchtfreien Leben.






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